Erwartungen an den künftigen Papst
Der Bund Alevitischer Gemeinden e.V. würdigt das Wirken von Papst Franziskus als starke moralische Stimme für Gerechtigkeit, Frieden und interreligiöse Verständigung. Sein Einsatz für die Armen und Ausgegrenzten sowie sein offener Dialog mit anderen Glaubensgemeinschaften haben Maßstäbe gesetzt.
Mit Blick auf die bevorstehende Wahl eines neuen Papstes verbinden wir die Hoffnung, dass dieser Kurs nicht nur fortgesetzt, sondern weiter vertieft wird. Wir wünschen uns einen Papst, der die interreligiöse Zusammenarbeit stärkt, neue Plattformen des Austauschs schafft und sich klar gegen religiöse Verfolgung ausspricht – insbesondere im Nahen und Mittleren Osten, wo Minderheiten wie Christen, Alawiten, Schiiten, Drusen und Ismailiten weiterhin bedroht sind.
Zugleich sehen wir die katholische Kirche in der Verantwortung, auch in Deutschland gesellschaftspolitische Impulse zu setzen – etwa im Kampf gegen Rassismus, Islamfeindlichkeit und die Ausgrenzung geflüchteter Menschen. Eine klare Haltung gegen Hass und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist heute wichtiger denn je.
In einer postsekulären Gesellschaft kommt den Religionen eine neue Rolle zu: als Brückenbauer, Wertevermittler und Dialogpartner. Wir hoffen, dass der neue Papst dies erkennt und aktiv gestaltet.